Mittwoch, 9. März 2016

Der Himmel muss wartenvon Sofie Cramer


" Lilly würde alles geben, um noch einmal das Meer zu sehen. Beim Cellospielen eine Gänsehaut zu bekommen, beim Küssen Schmetterlinge im Bauch zu spüren: Sie will jeden Moment genießen. Denn sie weiß, wie kurz das Leben sein kann.
Len hat alles aufgegeben: seine Musik, seine Freunde und vor allem sich selbst. Seit jenem tragischen Tag vor zwei Jahren ist jeder Moment eine Qual. Denn er weiß, wie grausam das Schicksal sein kann. 
Lilly und Len. Beinahe wären sich nie begegnet. Beinahe hätten sie es nicht gewagt - das Abenteuer ihres Lebens. Aber manchmal muss der Himmel einfach warten …"

(~Klappentext)


Meine Meinung

Lillys Leben ist nach ihrer Krankheit gerichtet, nach den Regeln ihrer Eltern. Aber trotzdem hat sie eine Lebensenergie. Sie will leben dagegen ist Len lebenslos. Seit dem Tod seines Bruders tragen ihn Schuldgefühle und mit jedem geliebten Menschen, der stirbt, stirbt auch etwas in uns, ein Teil von uns geht verloren. Len lebt jeden Tag nur noch so daher als wäre ein Tag einfach nur ein Tag der ihn weiter zu seinem Ende bringt, doch als er Lilly kennenlernt wird es anders. Jemand der nicht über sein Schicksal bestimmen kann und sein Leben auch nicht ändern kann, trifft auf eine Person, die das Leben an sich schon aufgegeben hat.


" Es gab dieses Leben, unterm Strich unfassbares Glück. Ich würde für das Zurück einfach alles geben...alles geben." (Seite 56)


Das Leben spielt ihre eigene Melodie und wir müssen dami leben, Manchmal so wie in Lens Fall hören aber innerlich auf zu Leben und leben nur noch für den Schein. Man geht zur Arbeit oder zur Schule, danach etwas essen und schlafen...Eintag Alltag. Wie soll man auch nach so einen Verlust weiterleben?




In dem Buch werden nicht nur Themen wie Tod oder Krankheit erläutert. Nein, man lernt wie man mit tragischen Ereignissen weiterlernt, obwohl man glaubt nie wieder lieben zu können-das Gegenteil bewissen zu werden. Die Geschichte zweier Menschen, die es nicht schwieriger im Leben haben könnten, machen ein Abenteuer/ eine kleine Reise. Lilly hat Len vieles gelehrt. Ebenfalls hat Len ihr einen Wunsch erfüllt. Manchmal braucht es einen besonderen Menschen, der einen wieder zurück ins Leben führt und die Augen öffnet. Obwohl Lilly krank ist und sie allen Grund haben könnte, um deprimiert zu sein, ist sie so stark und motiviert. Die Autorin hat wundervolle Charaktere erstellt.
Ich habe die Entscheidungen und ihre Handlungen nachvollziehen können. Allgemein finde ich kommt die Geschichte der Realität nahe. Jeden kann sowas passieren oder ist so etwas ähnliches passiert. Eine Geschichte, die von der Wahrheit handelt. Die zeigt, dass Charaktere sich nicht von Anfang an ineinander verknallen und man auch Zeit braucht bis man sich auflockert und die Person nicht trifft und gleich redet. Vor allem hat es mir gefallen, dass Len und Lilly sich nicht durch ein schicksalhaftes Treffen kennengelernt haben, sondern im Internet, was ja in dieser Zeit meistens eher der Fall ist.


Ein großer Wert in dieser Geschichte hat die Musik, auch wenn so nicht wirklich Musik vorkommen, dafür aber Liedtexte, die mir richtig gut gefallen haben. Die Protagonisten spielen selbst ein Instrument, die ihnen noch Lebensenergie gibt. Und haben wir nicht alle eine Leidenschaft, die uns Energie gibt?

Und auch ihre Reise hat etwas mit Musik zu tun. Die Geschichte motiviert einen zu Leben auch wenn es der Tod immer zwischen den Zeilen lungert. Man soll seine Wünsche erfüllen und nicht darauf warten...bis die Zeit dafür ist. Wer sagt den, dass wir morgen wieder aufwachen? Lilly kann immer damit rechnen, dass sie stirbt. Sie hat Pläne eine  Zukunft. Aber wie so oft kommt das Leben dazwischen.

"Ich bin auf dem Weg zu dir, weil es das einzig Richtig ist." (Seite 324)


Ich gebe den Buch 4,5/5 Sternen.

Faszit: Eine gute Geschichte, die aus der Perspektive zweier Menschen schreibt, deren Leben nicht schlechter sein könnte. Für das Ende solltet ihr euch ein Taschentücher bereit halten. Hier bleibt kein Auge trocken.