Die Musik ertönt und sie kann nichts anderes tun als sich zu bewegen im Klang der Musik. Sie dreht sich und spürt das Leben, spürt die Freiheit. Der Raum ist voller Leute. Ein paar davon kennen sie, einige nicht. Egal wie voll es ist, sie schafft es zu tanzen in diesem kleinen...vollgestopften...Raum. Ihr ist egal, was die anderen von ihr denken. In diesem Augenblick fühlt sie nur den Beat des Liedes, der ihr durch den Körper jagt. Ein Quicken, ein Lachen. Es geht einfach nicht ohne. So frei hat sie sich schon lange nicht mehr gefühlt, obwohl sie eigentlich noch Unmengen an Dingen zu tun hatte, hatte sie sich von ihrer Freundin hierzu überreden lassen. Die beste Entscheidung des Tages. Arbeiten kann sie immer, aber wann wird sie wieder so einen Moment erleben. Ihr Herz rast. Viel zu früh endet das Lied, aber das hält sie nicht davon einfach weiterzutanzen. Wieder dreht sie sich, aber mitten in der Drehung sieht sie eine Person, die sie völlig aus dem Konzept bringt. Er ist hier!!!! Was hat er hier zu suchen? Komischerweise laufen sie sich in letzer Zeit immer über den Weg. Langsam glaubt sie schon er sei ein Stalker, aber wahrscheinlich denkt er sich auch schon das Gleiche über sie. Eigentlich freut sie sich in zu sehen. Seit Tagen gehen ihr seine Augen und seine Stimme nicht aus dem Kopf. Mit erhobenen Hauptes schreitet sie zu ihm hin. 30 Sekunden Mut und alles ist anders. 30 Sekunden Mut und alles ist geschafft. 30 Sekunden."Hallo." ihre Stimme klingt zittrig und ganz anders als sonst. Er lächelt etwas in sich hinein, scheint ihre Schüchternheit wahrzunehmen. "Hey. Hab dich tanzen gesehen." "Ich...äh...ja ich mag den Song." bringt sie schließlich hervor. "Tanzt du immer nur bei Lieder, die du magst?", fragt er interessiert. Heute hat er eine schwarze Jeans an und ein blaues T-Shirt, das seine Augen nur so zur Geltung bringt. Er schaut so gut aus. Ich bekomme wieder weiche Knie. Okay Luce, reiß dich zusammen. Aber ganz ehrlich, er schaut schon heiß aus. Mit den schwarzen Haaren, die ihn etwas ins Gesicht fallen. Seufz. Verdammt wie lange starre ich ihn eigentlich an? Sofort schaut sie wieder in sein dunkelblauen Augen, die sie amüsiert anschauen. Wie auf Knopfdruck färben sich ihre Wangen rot. "Nein ich tanze bei jedem Lied." Als er ihre Hand nimmt, durchfährt ihr ganzer Körper einen Schauerregen. Er zieht sie auf die Tanzfläche und zieht sie eng an sich, tanzt mit ihr. Tanzt bis keine Musik mehr spielt. Bis sie beide nicht mehr können. Auch wenn sie nicht will, dass dieser Abend endet. Bald wird die Sonne aufgehen. Die Nacht wird zum Tag. Das kann man nicht verhindern. Jeder Moment endet irgendwann. Aber nicht jetzt. Nicht in diesem Augenblick. Dieser Moment ist nicht noch nicht vorbei. Er ist Gegenwart.
(Oft jagen einen Geschichten durch den Kopf. Kleine Szenen, die man einfach aufschreiben muss, weil sie sonst nicht verschwinden. Schreib deine Geschichte auf. Vielleicht wird ja mal ein Buch daraus. Vielleicht bleiben sie aber auch nur Wörter...
Gute Nacht,
Denise